Zbigniew Herbert

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Zbigniew Herbert, geboren am 29. 10. 1924 in Lwow (Lemberg) als Sohn eines Bankdirektors. Beim Überfall der Nazitruppen auf Polen wurde die Familie auseinandergerissen; der Vater musste zeitweilig untertauchen. Nach Abschluss des Gymnasiums studierte Herbert in Krakau, Thorn und Warschau Jura, Philosophie, Ökonomie und Kunstgeschichte. Gleichzeitig redigierte er eine Zeitschrift und arbeitete bei der Nationalbank. Nach kurzer Mitgliedschaft trat er 1949 aus dem Schriftstellerverband aus. Wiedereintritt 1956, nachdem der ‘Polnische Oktober‘ eine kulturpolitische Tauwetter-Periode eingeleitet hatte; Publikation seines ersten Gedichtbands “Struna światła” (Lichtsaite). Fortan veröffentlichte er kontinuierlich Gedichte, Dramen und Essays. Sein erstes Drama “Jaskinia Filozófow“ (“Die Höhle des Philosophen“) wurde 1957 auch als Hörspiel im Warschauer Rundfunk gesendet. Als Stipendiat der Ford-Foundation reiste Herbert 1964 nach Griechenland. Seit 1968 als Gast des DAAD für längere Zeit in Westberlin. 1970/71 hielt er am California State College Los Angeles Vorlesungen über moderne europäische Literatur. Nach einem längeren Aufenthalt in Paris kehrte Herbert 1981 mit seiner Frau nach Warschau zurück. Dort starb er am 28. 7. 1998. Herbert war Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Akademie der Künste Berlin. Postum wurde er 1998 mit dem höchsten Orden Polens, dem Orden des Weißen Adlers, ausgezeichnet.

*  29. Oktober 1924

†  28. Juli 1998

von Elsbeth Wolffheim

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